Über den DVK
Der Deutsche Verband Neutraler Kontroll- und Klassifizierungsunternehmen (DVK) e.V. wurde am 19. April 1990 als Deutscher Verband Neutraler Klassifizierungsunternehmen für Schlachttierkörper (DVK) mit Sitz in Bonn gegründet.
Ziel war es, die Interessen von Unternehmen, die sich mit der Handelswert- und Gewichtsfeststellung (Klassifizierung) von Schlachtkörpern an Schlachtbetrieben befassen, zu vertreten. Dabei sollte eine von den Handelspartnern neutrale und unabhängige Klassifizierung und Gewichtsfeststellung von Schlachtkörpern an allen Schlachthöfen in Deutschland ermöglicht werden. Diese sollten ausschließlich durch neutrale und vereidigte Sachverständige durchgeführt werden.
Bereits in den ersten Jahren nach seiner Gründung erreichte der DVK eine weitgehende Vereinheitlichung der Ausbildungs- und Prüfungsbedingungen für die Sachverständigen, die in allen Bundesländern zur Anwendung kam. Weiterhin wurde an der Weiterentwicklung der zugelassenen Klassifizierungsgeräte mitgearbeitet. Die Mitgliedsunternehmen des DVK leisteten Pionierarbeit in der Herkunftssicherung von Fleisch, insbesondere in der Kennzeichnung von Schlachtkörpern und deren Rückverfolgbarkeit sowie der Dokumentation.
Durch die BSE-Krise ausgelöst wurden die Herkunftssicherung, aber auch zusätzliche Qualitätskriterien von Fleisch immer wichtiger. Die Einhaltung der Anforderungen musste überwacht und kontrolliert werden. Ein Teil der Mitglieder des DVK nahm sich dieser zusätzlichen Aufgaben an. Neue Unternehmen und Organisationen, die sich mit der Überwachung von Qualitätskriterien nicht nur von Fleisch, sondern auch von anderen Lebensmitteln befassten, wurden Mitglied im DVK. Die dazu notwendige Satzungsänderung wurde 1998 beschlossen.
Die Anforderungen an die Kontrollen wurden immer umfangreicher, so dass eine staatliche Regelung notwendig wurde. In der Folge durften Unternehmen und Organisationen Kontrollen und Zertifizierungen im Bereich der Herkunftssicherung und der Einhaltung von Qualitätskriterien nur noch durchführen, wenn sie dafür eine Zulassung durch die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) und/ oder eine Akkreditierung durch die DAkkS (nationale Akkreditierungsstelle der Bundesrepublik Deutschland) besaßen. Die Zulassung von Kontrollstellen im Agrar-und Lebensmittelbereich war auch für die Zulassungsstellen Neuland. Der DVK brachte sein Know-how bei der Umsetzung und Standardisierung der Qualitätssicherungsmaßnahmen ein.
Ab 2001 entwickelten verschiedene „Systemgeber“ (z. B. QS GmbH, IFS GmbH & Co. KG, LQB GmbH) national, international und regional neue Qualitätssicherungssysteme im Agrar- und Lebensmittelbereich. Die Kontrolle und Überwachung der Systeme wurde auf die neutralen, zugelassenen und akkreditierten Kontroll- und Zertifizierungsunternehmen übertagen. Auch hier leistete der DVK im Hinblick auf die praktische Umsetzbarkeit der vorgeschriebenen Kontrollen wertvolle Arbeit sowohl für die Kontrollunternehmen als auch für die Systemgeber.
Der Aufgabenbereich der Kontroll- und Zertifizierungsstellen erweiterte sich laufend. Neue Unternehmen in diesem Bereich traten dem DVK bei. Daher beschloss die Mitgliederversammlung des DVK im Januar 2008 den Verbandsnamen in Deutscher Verband Neutraler Kontroll- und Klassifizierungsunternehmen (DVK) umzubenennen.
Da verschiedene Zertifizierungen international stattfinden, erlaubte die Mitgliederversammlung 2015 die Aufnahme von Zertifizierungsstellen aus Österreich und der Schweiz.
Die zugelassenen Kontrollunternehmen müssen sich jährlich einer Re-Akkreditierung unterziehen. Ebenso muss für die Kontrollunternehmen ein unabhängiges Lenkungsgremium vorhanden sein, das die betroffenen Kreise abbildet, in dem das Kontrollunternehmen tätig ist. Der DVK besitzt daher ein Lenkungsgremium, das mit anerkannten Persönlichkeiten aus der Landwirtschaft, der Lebensmittelerzeugung, der Vermarktung und der Verbraucherschaft besetzt ist. Es kann von allen Mitgliedern des DVK im Rahmen der Akkreditierungsverfahren genutzt werden. Das Lenkungsgremium des DVK stärkt die geforderte Unabhängigkeit und hält engen Kontakt sowohl mit den Systemgebern als auch mit der DAkkS.
Um die breitgefächerten Tätigkeiten, Problemstellungen und fachspezifischen Fragen intensiver bearbeiten zu können, wurden für die Arbeitsbereiche Klassifizierung, Kontrollen und IFS-Kontrollen Fachausschüsse eingerichtet. Jedes interessierte Mitglied kann darin tätig werden.